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Blog
Aktuell: Selbstentwertung einer
Tageszeitung
Entgleiste Berichterstattung der NWZ zur Arbeit
der Studienseminare
Es gab eine Artikelserie von Frau Sandra Binkenstein in der
Nordwest-Zeitung Oldenburg, 8. und 15. Juli 2023 mitsamt
einem ganzen Berg voller Leserbriefe. Anfangs habe ich mich
sehr darüber geärgert. Mittlerweile sehe ich das so:
Da ist wohl eine etwas zu rasende Reporterin ausgezogen, hat
nichts unversucht gelassen, um dem Studienseminar etwas
anzuhängen. Gefunden hat sie – nichts. Gar nichts. Auch drei
seitenlange Artikel enthalten keinen einzigen konkreten Hinweis
darauf, dass sich irgendein Fachleiter oder eine Seminarleiterin
irgendwann nicht korrekt verhalten hätte. Nicht einmal für
einen Dreizeiler. So gewendet: Ein schöneres Kompliment hätte
sie dem Seminar kaum machen können. Man muss nur richtig
lesen können.
Mein ausführliches Statement zur „Berichterstattung“ der
Nordwestzeitung finden Sie HIER
PS: In der Ausgabe der Nord-West-Zeitung vom Mittwoch, 13.
September 2023, S. 3, schreibt Prof. Dr. Michael Sommer
(„Sommer-Zeit“):
„Bei uns wird auf hohem Niveau ausgebildet, quer durch alle
Branchen und Sektoren, übrigens auch in der Lehrerbildung und
ganz sicher am Oldenburger Studienseminar. Wäre das nicht der
Fall, würden dann an den Schulen im Oldenburger Land so viele
tolle Lehrkräfte unterrichten?“
Wer lesen mag, versteht die wohltuende Botschaft.
August 2023
Ein bisschen leiser tut‘s auch
Zu Thomas Husmanns Artikelserie zum neuen
Stadt-Logo Oldenburg in der NWZ Oldenburg
Ich fand ja auch das bisherige Oldenburg-Logo etwas schöner
als das jetzt angekündigte.
Aber ist der große Aufstand dagegen im Lokalteil der Zeitung
nicht doch etwas hyperventiliert? Rückwärtsgewandte
Wappenform? Vielleicht ein bisschen. Aber auch das
Niedersachsen-Logo trägt das rote Pferd-Wappen. Walsrode,
Landkreis Stade, Landschaftsverband Lüneburg, Stadt Leer. Man
kann das auch anders machen. Aber so geht es auch. Dass das
Wappen schräg gestellt ist, tanzt ein bisschen aus der Reihe, fügt
sich aber in vertraute Oldenburger Design-Elemente ein: Die
Oldenburgischen Landesmuseen haben das herauskippende
rote „O“, das „cine k“ der Kulturetage das schräggestellte kleine
„k“.
Die rote Farbe als Sinnbild der Blutgerichtsbarkeit? Das „Heil
deinen Farben“ hat bisher auch noch niemanden gestört, weder
beim Blasorchester auf dem Kramermarktsumzug noch beim
Glockenspiel am Rathaus. Das Rot und das Gelb sind ebenfalls
seit 2010 die Signalfarben jedes städtischen Stücks Papier, und
sie sind auch die Grundfarben, aus denen die Felder des Kreis-
Logos gemischt sind.
Ade „Übermorgenstadt“? War man sich damals in der NWZ-
Redaktion nicht ziemlich einig, dass die ganze Blase jämmerlich
geplatzt ist? (War da nicht was mit den geplanten Pavillons vor
dem Staatsministerium?) Kann man nicht auch verstehen, dass
ein Oberbürgermeister lieber heute als morgen die Blasen gern
loswerden und ein bodenständiges Logo wiederhaben möchte?
Da wird ein Designer herbeizitiert, mit der Schrift Myriad gehe
so etwas nicht, das sei eine Brotschrift? Nun sind die Myriad und
die noch viel klassischer anmutende Serifenschrift Minion schon
seit den Oldenburger Gestaltungsrichtlinien von 2010 die
Hausschriften der Stadt Oldenburg. Beide Schriften sind - als
einstige „Multiple-Master“-Schriften sowohl für Massen-Text-
Zwecke als auch für Reklame-(„Display“-)Schriften seither
verwendet worden, perfekt geeignet, sehen super aus und
werden international von unzähligen Institutionen genutzt. Die
Myriad prägt das Erscheinungsbild aller Stadt-Oldenburger
Plakate, Flyer usw. Viel spricht dafür, das einheitlich zu halten.
Dass die Oldenburger Designer-Szene ein bisschen tobt, kann
man verstehen, da wären so schön öffentliche Aufträge
einzuheimsen gewesen. Aber auch einen Bürgermeister, der
sagt, wir bekommen das mit städtischen Mitteln hin und sparen
damit viel Zeit und Geld (wie ja auch beim Bau des Horst-
Janssen-Museums).
Streitet gern weiter. Aber ein bisschen leiser tut’s auch.